Der historische Hof

Bei dem Gulfhof handelt es sich um einen denkmalgeschützten ostfriesischen Gutshof von 1855, der 2013 malerisch inmitten von altem Baumbestand restauriert wurde.

Mehr als 100 Jahr lang bestellte die Familie Schelten den Hof mit Pferdefuhrwerken. Nach Ableben des Ehepaares ging der Hof in weiteren Privatbesitz über, verfiel aber mehr und mehr. Um das bemerkenswerte Dachgestühl (unter Denkmalschutz) zu erhalten restaurierte die gebürtige Holländerin Trudy van den Boomen unter Mithilfe der Denkmalschutzbehörde in Aurich den historischen Landsitz nahe der Küste.


Unter dem gigantischen Scheunendach befinden sich seit 2013 insgesamt 12 Wohnungen, die teilweise als Ferienimmobilien, teilweise privat genutzt werden.

Unsere Wohnung befindet sich im Erdgeschoss des Haupthauses.


Mehrere Bäume des Außengeländes stehen ebenfalls unter Denkmalschutz.


Zur Gemeinschaftsnutzung finden Sie auf der restaurierten ehemaligen Tenne die Sauna und die Infrarotkabine (2x inklusive bei Wochenbuchung), auf dem Außengelände ist ein Außengrillplatz vorhanden.


Die Geschichte der Gemarkung Siebelshörn auf ihrer historischen Warft ist äußerst interessant:


Als Gulfhof bezeichnet man eine Bauernhofform, die im 17. Jahrhundert in Ostfriesland aufkam. Die typische Gulfhofform besteht aus einem Vorderhaus als Wohntrakt und dem angrenzenden Scheunentrakt mit dem "Gulf" - der Lagerfläche für Heu und Erntegut.  Aus altem Bestand erhalten sind noch drei unserer Wohnungsinnentüren, die grüne Außentür, die Bodenfliesen und der historische Keller (nicht begehbar).


Der Name Siebelshörn wurde erstmals 1552 als „Sybolshorne“ und später als „Sibelshorne“ (1599) urkundlich erfasst. Die heutige Schreibung ist seit 1787 amtlich. Der Name dieser Bauerschaft, die 1848 aus 9 Wohngebäuden mit 67 Bewohnern bestand, wurde zusammengesetzt aus dem Rufnamen Siebel und Hörn mit der Bedeutung ‚Winkel des Siebel

(vgl. die Lage des Hofes auf der Ubbo-Emmerich-Karte um 1600 in der Bildergalerie).


Bei genauem Hinsehen aus Richtung Cankebeerstraße, von der Zufahrtstraße kommend, erkennt man die mittelalterliche Warft (d.h. kleine Erhöhung, ein aus Erde aufgeschütteter Siedlungshügel), der die Hofgebäude und ihre Bewohner in mittelalterlicher Zeit vor den Gezeiten schützte. Um das Jahr 77 n. Chr. beschrieb der römische Schriftsteller Plinius der Ältere das Volk der Chauken, die etwas östlich wohnten, wie folgt:

Dort bewohnt ein beklagenswertes Volk hohe Erdhügel, die mit den Händen nach dem Maß der höchsten Flut errichtet sind. In ihren erbauten Hütten gleichen sie Seefahrern, wenn das Wasser das sie umgebende Land bedeckt, und Schiffbrüchigen, wenn es zurückgewichen ist und ihre Hütten gleich gestrandeten Schiffen allein dort liegen.


Schräg gegenüber vom Hof, südwestlich in ca. 500 Meter Entfernung, zeugt der Flurame Schloßfeld von einer möglichen mittelalterlichen Burg, die von der Warft vor den Gezeiten geschützt wurde. Der heutige Bauernhof steht auf den Grundmauern von 1687, er brannte aber am 13.07.1952 vollständig nieder. In Überlieferungen ist die Rede von insgesamt 4 Burganlagen, die zu Nesse gehört haben.


(Quellen: de.wikipedia.org // www.ostfriesischelandschaft.de)

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